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Die Zeitdauer der Prozesse von Erwärmung, Phasenumwandlung und chemischer Reaktion von pulverförmigen Entschwefelungsmitteln beim Einblasen in die Roheisenschmelze kann als Summe einzelner Prozeßschritte, wie Erwärmung im festen Zustand, Aufschmelzen, Erwärmung im flüssigen Zustand, Verdampfung oder chemische Reaktion, und Erwärmung im gasförmigen Zustand abgesehen werden. Die Zeitdauer jedes dieser Schritte ist für jedes Entschwefelungsmittel unterschiedlich. Ein mathematisches Modell zur Berechnung der Zeitdauer jedes dieser Einzelschritte beim Einblasen verschiedener Entschwefelungsmittel in eine Roheisenschmelze wurde entwickelt. Ausgehend von den Rechenergebnissen wurden für jeden der untersuchten Reagenten eine optimale Teilchengröße abgeleitet, welche ein Höchstmaß an Wirkungsgrad im Entschwefelungsprozeß gewährleistet. Diese optimale Teilchengröße hängt dabei auch von der Einblastiefe ab. Mit steigender Einblastiefe erhöht sich der optimale Teilchendurchmesser. Für Magnesium beträgt dieser 0,6 - 0,8 mm bei geringen Einblastiefen bzw. 1,4 mm bei größeren Einblastiefen. Für metallisches Calcium sollte der Teilchendurchmesser im Bereich 3,3 - 5,7 mm liegen. Deutlich kleiner sollten die Teilchen von nichtmetallischen Reagenten, wie Soda, Kalk oder Calciumcarbid, liegen. Die Teilchendurchmesser sollten in diesen Fällen 1,0 mm nicht übersteigen. Ausgehend von den ermittelten optimalen Teilchendurchmessern werden geeignete Verfahren zum Einblasen in die Roheisenschmelze vorgeschlagen.